Energie und Gehirn
Von allen Organen im menschlichen Körper verbraucht das Gehirn im Verhältnis zum Gewicht die meiste Energie. Das menschliche Gehirn macht rund 2 Prozent des Körpergewichts aus, benötigt aber rund 20 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Körpers.
Bekanntlich wird die für die Zellen benötigte Energie in den Mitochondrien durch Verbrennung von Zucker (Zellatmung) erzeugt. Dabei entstehen Energiemoleküle (ATP) aber auch freie Radikale, die normalerweise durch körpereigene Antioxidantien im Gleichgewicht gehalten werden. 90% der freien Radikale im Körper entstehen bei der Zellatmung. Beim Alterungsprozess wird die Zellatmung geschwächt, zusätzlich summieren sich Schadstoffe aus der Umwelt, sodass
- Energiemangel und
- oxidativer Stress (mehr freie Radikale als Antioxidantien) entstehen.
Als Folge degenerieren die Zellen, verlieren ihre Funktion, die Gewebeintegrität geht verloren und der körperliche Abbau beginnt. Diese Schwächung des Energiestoffwechsels kann sich mit zunehmenden Lebensjahren im Gehirn besonders bemerkbar machen und dazu führen, dass Gehirnzellen langsam absterben.
Kurzfristig kann die Unterversorgung des Gehirns zu Symptomen wie Kopfschmerzen, kognitiven Dysfunktionen und Müdigkeit führen. Leidet das Gehirn jedoch langfristig unter Energiemangel und oxidativem Stress, können sich schwere neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson einstellen.
Wie kann Kokosöl helfen?
Anstatt Glukose kann Kokosöl einen alternativen sauberen Brennstoff für die Mitochondrien liefern, nämlich Ketone. Aus den Ketonen können die Mitochondrien Energie mit hohem Wirkungsgrad und weniger Abfall erzeugen. Damit steht den Gehirnzellen mehr Energie bei reduziertem oxidativem Stress zur Verfügung.
Normale Öle und Fette bestehen aus grossen Molekülen, sie sind langkettig. Im Gegensatz dazu hat Kokosöl einen grossen Anteil, nämlich 62% kleinerer Moleküle, sogenannte mittelkettige Fettsäuren (Laurin, Capryl und Caprin). Diese können direkt durch die Darmwand in die Pfortader der Leber transportiert, dort zu Ketonen verwandelt, in den Blutstrom übergeben, rasch ins Gehirn gelangen und dort die benötigte Energie für die Nervenzellen erzeugen. Langkettige Fettsäuren hingegen werden in der Darmwand umgewandelt, ans Blut übergeben und zirkulieren im ganzen Körper.
Mittelkettige Fettsäuren haben somit folgende Vorteile
- sind eine schnelle und einfache Nahrungsquelle da sie vom Darm direkt zur Leber transportiert und dort zu Ketonen umgewandelt werden. Das heisst, sie brauchen zur Verdauung weder Bauchspeicheldrüse-Enzyme noch Gallenflüssigkeit
- Sind leichter verdaulich und besser wasserlöslich als andere Öle
- Falls nicht benötigt, werden sie im Urin ausgeschieden; sie werden nicht in Fettzellen abgelagert und verstopfen keine Arterien
- Alle Zellen, ob innerhalb oder an der Oberfläche des Körpers können mittelkettige Fettsäuren absorbieren und Energie erzeugen, also ist Kokosöl auch bei Hautproblemen, Schuppenflechte, Leberflecken, usw. anwendbar.
Anwendung Kokosöl
- Erhaltungsdosis: 2-3 EL/Tag (z.B. zur Vorbeugung neurodegenerativer Probleme)
- Therapeutische Dosis: 5 EL/Tag oder mehr (z.B. bei Anzeichen von Alzheimer).
Es gibt keine Grenze, aber falls Nebenwirkungen wie Durchfall und Unwohlsein im Darm auftreten, reduzieren und langsam daran gewöhnen.
Anwendung MCT (Medium Chain Triglycerides)
Enthält nur die mittelkettigen Fettsäuren der Kokosnuss. Empfehlenswert, da keine Belastung mit langkettigen Fettsäuren, die auch im Kokosöl enthalten sind. Geruchlos und geschmacksneutral.
- Erhaltungsdosis: 1 TL pro Mahlzeit, langsam beginnen
- Therapeutische Dosis: 2 TL pro Mahlzeit (z.B. bei Anzeichen von Alzheimer).
Wirkt sehr schnell, also nicht abends einnehmen (zu wach um einzuschlafen). Bei Lebererkrankungen oder Leberkrebs nicht verwenden. Falls Nebenwirkungen wie Durchfall und Unwohlsein im Darm auftreten, reduzieren und langsam daran gewöhnen.
Um die Zuckereinnahme zu reduzieren wird empfohlen anstatt ein Dessert einen Teelöffel MCT einzunehmen.
Zusammensetzung der Fettsäuren bei Kokosöl, Butter und Olivenöl

SCFA: Short Chain Fatty Acid, kurzkettige Fettsäure
MCFA: Medium Chain Fatty Acid, mittelkettige Fettsäure
LCFA: Long Chain Fatty Acid, langkettige Fettsäure
C steht für Kohlenstoffatome, C4:0 heisst 4 Kohlenstoffatome, 0 bedeutet gesättigt
1 einfach ungesättigt, 2 oder 3 mehrfach ungesättigt
Fettsäurenstoffwechsel

Langkettige Fettsäuren (LCFA) werden in der Darmwand absorbiert und mit Cholesterin und Protein zu Chilomikronen kombiniert und an den Blutkreislauf abgegeben und später in LDL (Low-density Lipoproteine) umgewandelt und zirkulieren als Bestandteil der Lipoproteine im gesamten Körper. HDL nimmt überschüssiges Cholesterin aus den Zellen auf und transportiert es zur Leber, wo es über die Galle ausgeschieden wird. Mittelkettige Fettsäuren (MCFA) hingegen werden durch die Darmwand in die Pfortader der Leber transportiert und dort zur Produktion von Ketonen genutzt.